Zwischen Eisenbahnbrücke bzw. Stephanibrücke und Piepe und weiter entlang der Kleinen Weser bis zum Werdersee befindet sich das Weserufer der sogenannten Stadtstrecke. Diese wird in den nächsten Jahren umfassend ausgebaut, um einen sicheren Hochwasserschutz zu gewährleisten, der zukünftigen klimatischen Veränderungen gerecht wird. Dafür wird der Hochwasserschutz baulich angepasst. Außerdem entstehen ein Radweg und barrierefreie Zugänge. Gleichzeitig gestalten Planerinnen und Planer das Weserufer umfassend um. Es entstehen großzügige Aufenthaltsflächen, sodass ein attraktiver Ort der Erholung und Freizeitgestaltung für alle Bremerinnen und Bremer entsteht. Ziel des Projektes Bremer Stadtstrecke ist es, multifunktionalen Hochwasserschutz zu schaffen, welcher den aktuellen klimawandelbedingten Herausforderungen gewachsen ist.
Länge der Stadtstrecke BA 1-3
Neuer Hochwasserschutz (NHN)
Baumneupflanzungen vor Ort
Neue Aufenthaltsflächen
Bremen ist durch seine geographische Lage an der Weser und seine Nähe zur Nordsee stark vom Klimawandel betroffen. Der Anstieg des Meeresspiegels und von Expertinnen und Experten vorhergesagte häufigere Extremwetterereignisse stellen eine direkte Bedrohung für unsere Städte dar. Zur Anpassung und Minderung der Folgen des Klimawandels wird die Bremer Stadtstrecke ausgebaut. Ziel ist es, die Lebensqualität und das Wohlbefinden der über 100.000 Menschen, die in diesem Bereich leben, nachhaltig zu verbessern und zu schützen.
Dabei berücksichtigen die Planerinnen und Planer nicht nur den Hochwasserschutz, sondern auch städtebauliche und verkehrliche Aspekte. Es entstehen unterschiedliche Aufenthaltsbereiche und optimierte Verkehrswege. Dabei stehen insbesondere die Bedürfnisse von Radfahrenden, Fußgängerinnen und Fußgängern, Sportlerinnen und Sportlern sowie von Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Vordergrund.
Des Weiteren ist die Neupflanzung von bis zu 180 standortgerechten Bäumen entlang der Stadtstrecke vorgesehen, die den künftigen klimatischen Bedingungen gewachsen sind. Der Erhalt der bestehenden Baumreihe aus Platanen ist aufgrund der baulichen Maßnahmen sowie der klimatischen Veränderungen nicht möglich. Insgesamt erhöht sich der zukünftige Baumbestand durch die Neupflanzung im Bereich der Stadtstrecke um ca. 50 Bäume auf somit ca. 180 Stück; es entstehen Grünflächen in der Größe von rund 4.500 Quadratmeter.
Bereits im Jahr 2010 begannen mit ersten Untersuchungen die Planungen für den neuen Hochwasserschutz an der Stadtstrecke. Mit dem Ziel, Lösungsansätze für den Hochwasserschutz zu entwickeln und verschiedene Varianten zu bewerten, wurde 2013 die Machbarkeitsstudie 1 durchgeführt. Wünsche der Bürgerinnen und Bürger sollten von Beginn an einfließen. Daher initiierte die Stadt aufbauend auf den Ergebnissen einen Beteiligungsprozess. Im Jahr 2016 entstand im Rahmen des Projektes „Leben mit dem Fluss“ in einer umfangreichen Beteiligung der Öffentlichkeit die sogenannte Deich-Charta. In einem systematischen Prozess wurden Erwartungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger gesammelt, um sie in die Planung aufzunehmen.
Anschließend schrieb die Stadt Bremen einen Gestaltungswettbewerb aus: Landschaftsarchitekturbüros wurden eingeladen, Vorschläge für die Gestaltung der Stadtstrecke einzureichen. Den Wettbewerb gewann das Planungsbüro TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin. Auf der Grundlage des Siegerentwurfs wurde in den Jahren 2018 bis 2020 die Machbarkeitsstudie 2 gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Grontmij/WES erstellt. Mit den Senatsbeschlüssen vom 01.02.2022 und 19.07.2022 hat der Senat zugestimmt, dass die Planung auf Basis der Wettbewerbsvariante fortgesetzt werden soll.
Die neue Stadtstrecke ist terrassenförmige gestaltet, mit Grünflächen und vielfältigen Aufenthaltsbereichen. Sie bietet gleichzeitig einen umfassenden Hochwasserschutz. Höhenunterschiede und eine geschwungene Form zeichnen den natürlichen Flusslauf nach. Rampen und Wege verbinden die Terrassen mit Bewegungsräumen, Sitz- und Liegeflächen, auf der oberen Ebene entsteht eine barrierefreie Promenade und Allee. Der Baubeginn der Hochwasserschutzanlage ist für 2028 geplant. Bis alles fertig ist wird es mehrere Jahre dauern.