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Hoch vernetzt

Informations- und Kommunikationswissenschaften

Ein Zug auf Schienen
Weichen, Foto: F. Michalke, BIBA

Vernetzung ist das Prinzip von Information und Kommunikation – dass also die Informations- und Kommunikationswissenschaften (IuK) in Bremen nicht nur untereinander, sondern auch mit den Bereichen der Logistik und Robotik sowie der Grundlagenforschung und der anwendungsorientierten Forschung vernetzt sind, ist konsequent und intelligent: Insofern gibt es auch mit den ‚Intelligenten Systemen’ einen gemeinsamen Schwerpunkt mit speziell bremischem Profil.

Vor allem in den vergangenen 15 Jahren hat sich Bremen zu einem der führenden Wissenschaftsstandorte für solche intelligenten Systeme entwickelt. Dabei ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal die konsequente Vernetzung von hochkarätiger Forschung mit den Anforderungen praktischer Anwendung. Wie auch in anderen Wissenschaftsschwerpunkten Bremens ist die erfolgreiche Transferorientierung ein Merkmal des Hochtechnologiestandortes Bremen.

Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes zählen neben den Hochschulen:

Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit den Standorten Kaiserslautern, Saarbrücken und Bremen mit einer Außenstelle an der Universität Osnabrück ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien die führende Forschungseinrichtung in Deutschland. Der Standort Bremen wurde 2005 gegründet; zu ihm gehören zwei Forschungsbereiche: Im Robotics Innovation Center (RIC) werden mobile Robotersysteme entwickelt, die an Land, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum für komplexe Aufgaben eingesetzt werden. Zum Forschungsbereich Cyber-Physical Systems gehören die Arbeitsgebiete Schaltkreis- und Systementwurf, Softwareentwicklung sowie spezielle Anwendungen im Bereich der cyber-physikalischen Systeme; Beispiel: Mit SHIP (Semantische Integration heterogener Prozesse) wurde ein Integrationssystem entwickelt, um heterogene Einzelsysteme intelligent zu kombinieren. SHIP erlaubt es, bisher isolierte Systeme als Einheit zusammenzufassen, um sie in Abhängigkeit voneinander zu steuern und zu synchronisieren.

Das Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) gliedert sich in die Forschungsbereiche „Intelligente Produktions- und Logistiksysteme” (IPS) und „Informations- und kommunikationstechnische Anwendungen in der Produktion” (IKAP). Auf der Basis ausgeprägter Grundlagenforschung betreibt es anwendungsorientierte Forschung und industrielle Auftragsforschung – national wie international, in den Bereichen Produktion und Logistik unter anderem in wichtigen Branchen wie Logistikdienstleistung, Automobil, Luftfahrt und Windenergie.

Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist ein europaweit führendes Institut für maritime Forschung, Beratung und Know-how Transfer. In seinen fünf Geschäftsbereichen werden intelligente wirtschaftswissenschaftliche und informationstechnische Systeme für die Maritime Logistik entwickelt. Fragestellungen wie innerbetriebliche Logistik und Standortlogistik, Analysen, Prognosen und Untersuchungen von Einflussfaktoren und Wirkungszusammenhängen in den Bereichen Häfen, Schifffahrt und Schiffbau sowie innovative Informationstechnologien für Wissenschaft und Wirtschaft kennzeichnen die Forschungsthemen des ISL.

Das Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) befasst sich mit Fragen des Informationsmanagements in Wissenschaft und Praxis. Augenmerk wird auf die Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnik in Bildungseinrichtungen (Educational Technologies) und in der öffentlichen Verwaltung (Electronic Government) gelegt.

Nicht nur in außeruniversitären Forschungseinrichtungen dieses Wissenschaftsschwerpunktes gilt das Prinzip der Vernetzung, sondern auch in universitären Einrichtungen:

Im TZI - Technologie-Zentrum Informatik schöpfen zahlreiche WissenschaftlerInnen in nationalen und internationalen Projekten die Potenziale der Informations- und Kommunikationstechnologie aus für eine bessere Bildungs- und Lebensperspektive der Menschen sowie eine höhere Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Das wissenschaftliche Spektrum umfasst Entwicklungen für die nächsten Mobilfunkgenerationen, neuartigen Formen des Umgangs von Menschen mit Informationstechnologien, der Mensch-Maschine-Interaktion sowie der Medienkompetenz, nutzerorientierte Technologie für den effizienten Einsatz mobiler Informationssysteme und Smart Textiles sowie höhere Systemqualität für neue Maßstäbe in der Informationssicherheit.

Das Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) befasst sich als fachbereichsübergreifendes Forschungsinstitut der Universität Bremen mit Fragen des Medien- und Kommunikationswandels an der Schnittstelle von Kultur- und Sozialwissenschaften einerseits und Technikwissenschaften andererseits. Das Besondere ist dabei die interdisziplinäre Ausrichtung des Forschungsinstituts: An ihm sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Kommunikations- und Medienwissenschaft, der Kulturwissenschaft, des Informationsmanagements und der Medienpädagogik beteiligt. Neben ihren Forschungsaktivitäten lehren die Mitglieder des ZeMKI an den verschiedenen Medienstudiengängen der Universität Bremen und engagieren sich öffentlich in Bezug auf Fragen des Medien- und Kommunikationswandels. Das ZeMKI trägt die profilbildende Forschungsgruppe "Kommunikative Figurationen mediatisierter Welten" der Universität Bremen.

Der Logistik-Forschungscluster LogDynamics ist ein Kooperationsverbund der Fachbereiche Physik/Elektrotechnik, Mathematik/Informatik, Produktionstechnik und Wirtschaftswissenschaft sowie der außeruniversitären Institute BIBA und ISL. Er forciert in Kombination von betriebswirtschaftlichen, informationstechnischen, produktionstechnischen und unternehmensbezogenen Forschungsansätzen die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Universität, Forschungsinstituten und Unternehmen zur Lösung von logistischen Problemstellungen; Beispiele: Intelligentes Dispositionssystem für Kurierdienste, Entwicklung einer neuen web-basierten IT-Plattform, effiziente Steuerung vernetzter Produktions- und Logistikprozesse durch entwickelte Assistenzsysteme