Sie sind hier:

Trinkwasserversorgungskonzept 2050 für das Land Bremen

Trinkwasser ist unser grundlegendes Lebensmittel. Wasser soll jederzeit in ausreichender Menge und in guter Qualität zur Verfügung stehen. Der Erhalt der Trinkwasserressourcen ist eine Generationenaufgabe, die neue Ansätze beim Umgang mit Wasser und insbesondere beim Wassermengenmanagement erfordert. Die Akteure der Trinkwasserversorgung stehen vor neuen Herausforderungen. Die Entwicklung von Bevölkerungszahlen, die wirtschaftliche Entwicklung und der Klimawandel beeinflussen unseren Wasserbedarf und die Wasserverfügbarkeit. Welche Mengen an Trinkwasser in Zukunft benötigt werden und wie diese Mengen gedeckt werden können, sind die zentralen Fragestellungen der Wasserversorgung auch im Land Bremen. Vor diesem Hintergrund hat der Senat der Freien Hansestadt Bremen im Jahr 2021 beschlossen, ein Trinkwasserversorgungskonzept für das Land aufzustellen.

Die im Frühjahr 2023 beschlossene Nationale Wasserstrategie nennt die klimaangepasste Weiterentwicklung von Wasserinfrastrukturen als eines von zehn zentralen strategischen Themen und setzt den Rahmen für den zukünftigen Umgang mit den Wasserressourcen, den Schutz der Gewässer und damit auch für wasserwirtschaftliche Planungen. Die Bundesländer, Kommunen und Akteure der Wasserwirtschaft sind gefordert, zukunftsfähige Konzepte für die öffentliche Wasserversorgung zu entwickeln, um den künftigen Herausforderungen und die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen umzusetzen.

Das Trinkwasser für Bremen stammt zu 100% aus Grundwasser der Region. Insgesamt kann die Stadt Bremen rd. 18 % des Trinkwasserbedarfs aus Eigenförderung in den Wassergewinnungsgebieten Blumenthal und Vegesack decken. Das entspricht etwa der Versorgungsmenge für Bremen Nord. Aufgrund der hydrologischen Verhältnisse ist eine höhere Grundwasserförderung zur Trinkwassergewinnung in Bremen nicht möglich. Der übrige Trinkwasserbedarf wird durch Zulieferungen aus dem niedersächsischen Umland durch die Harzwasserwerke (HWW), den Trinkwasserverband Verden (TVV) und den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) gedeckt. Der Trinkwasserbedarf für die Stadt Bremerhaven wird vollständig aus Eigenförderung gedeckt. Mit dem Wasserpakt vom 30.10.24 haben Bremen und Niedersachsen gemeinsame Grundsätze zur Kooperation bei der Trinkwasserversorgung vereinbart. Eine wichtige Grundlage für die Zusammenarbeit ist die Erstellung von Prognosen zur Entwicklung des Trinkwasserbedarfes und die darauf aufbauende Ableitung von Handlungsoptionen.

Mit dem Trinkwasserversorgungskonzept 2050 für das Land Bremen wird die notwendige Planungsgrundlage für die Sicherung der zukünftigen Versorgung der Bevölkerung und Unternehmen mit Trinkwasser vorgelegt. Die darin enthaltene Wasserbedarfsprognose umfasst den Zeithorizont bis 2050. Die Entwicklung der Bevölkerung als wesentlicher Faktor mit Einfluss auf die Höhe der zukünftigen Bedarfsänderungen wird anhand verschiedener Szenarien bewertet, ebenso wie erstmalig der Einfluss klimatischer Veränderungen sowohl auf die Entwicklung der Bedarfsseite als auch die Entwicklung des Grundwasserdargebots.

Das Trinkwasserversorgungskonzept enthält darüber hinaus konkrete Maßnahmen, zugeordnet zu Handlungsfeldern, und eine Bezugsstrategie, um zukünftigen Deckungslücken zu begegnen, deren Umsetzung in den kommenden Jahren über das neue Kooperationsmodell Wasser Bremen (KoM-WaB) erfolgt. Die Erarbeitung des Trinkwasserversorgungskonzeptes erfolgte durch die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft (SUKW) in enger Kooperation mit der swb AG (swb). Für die fachliche und organisatorische Unterstützung wurde das Institut für Wasserforschung, Mühlheim (IWW) als Gutachter beauftragt. Unterstützt wurde die Erarbeitung außerdem durch wesernetz sowie verschiedene Fachbehörden in Bremen und Bremerhaven. Die fachliche Begleitung erfolgte im Rahmen einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe. Mit der Landwirtschaftskammer Bremen/Bremerhaven und der Industrie- und Handelskammer Bremen/Bremerhaven waren Vertreter der einzelnen Sektoren und mit den niedersächsischen Wasserversorgern die an der Trinkwasserversorgung der Stadt Bremen beteiligten Akteure bei der Erarbeitung beteiligt.