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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft lobt zum dritten Mal den
Bremer Hochschulpreis für ausgezeichnete Lehre aus.

Der Preis wird für herausragende und innovative Leistungen in Strukturentwicklung, Lehre und Prüfung sowie Beratung und Betreuung von Studierenden an einer bremischen Hochschule verliehen. Der Preis ist zweigeteilt. Das Land Bremen stellt in der Kategorie „Curriculare Innovationen und Team-Teaching“ einen Preis in Höhe von 25.000,- EUR und in der Kategorie „Lehre und Kompetenzvermittlung“ einen Preis mit 15.000,- EUR Preisgeld zur Verfügung.

Die Qualität der Lehre ist ein zentrales Merkmal von Spitzenhochschulen. Der Preis soll die herausragende Bedeutung der Hochschullehre für den Wissenschaftsstandort sichtbar machen und gleichzeitig einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre noch stärker zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern.

Die Ausschreibung für den Preis in der Kategorie „Curriculare Innovationen und Team-Teaching“ richtet sich ausschließlich an Arbeitsgruppen bzw. Organisationseinheiten der vier staatlichen bremischen Hochschulen. Die Ausschreibung für den Preis in der Kategorie „Lehre und Kompetenzvermittlung“ richtet sich ausschließlich an Lehrende der vier staatlichen bremischen Hochschulen als Einzelpersonen.

Die Preisgelder können für dienstliche Zwecke frei verwendet werden.

Die Frist zur Einreichung von Bewerbungen endete am 8. Juli 2024. Die nächste Ausschreibung erfolgt voraussichtlich im Januar 2026.

Die Arbeitsgruppen, Teams bzw. Organisationseinheiten oder Einzelpersonen bewerben sich selbst direkt bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Bei der Einreichung der Antragsunterlagen ist anzugeben, ob es sich um eine Arbeitsgruppenbewerbung in der Kategorie „Curriculare Innovationen und Team-Teaching“ oder um eine Einzelbewerbung in der Kategorie „Lehre und Kompetenzvermittlung“ handelt. Eine Vorauswahl der Anträge durch die jeweilige Hochschulleitung ist nicht vorgesehen.

Die eingereichten Anträge werden durch die von der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft eingesetzte Jury geprüft und bewertet. Die Jury besteht aus den jeweiligen Hochschulleitungen und Studierenden der Hochschulen in Bremen und Bremerhaven, externen Gutachterinnen und Gutachter sowie einer Vertretung der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Aktive Jurymitglieder dürfen sich nicht für den Bremer Hochschullehrpreis bewerben. Ehemalige Jurymitglieder dürfen sich nach dem Tag des Ausscheidens aus dem Gremium zwei Jahre lang nicht für den Preis bewerben.

Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf (l.), verlieh den Bremer Hochschulpreis an drei Lehrende der Bremer Hochschule (von links). Jeremy Hookway, Dr. Anja Kamp und Prof. Dr. Stefan Veltel. Foto: Wissenschaftsressort

Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, hat heute (5. November 2024) im Rathaus den Bremer Hochschulpreis für ausgezeichnete Lehre 2024 verliehen. Ausgezeichnet wurde ein Team aus drei Lehrenden der Hochschule Bremen. Der Preis in der Kategorie "Curriculare Innovationen und Team-Teaching", dotiert mit 25.000 Euro, ging an Dr. Anja Kamp, Jeremy Hookway und Prof. Dr. Stefan Veltel für ihr Projekt "Interdisziplinäres Lehr-Tandem zur Internationalisierung@Home".

Senatorin Kathrin Moosdorf dazu: "Hervorragende Lehre ist für den Wissenschaftsstandort Bremen enorm wichtig. Heute prämieren wir mit dem Bremer Hochschulpreis ein Projekt, das sich besonders um die Ausbildung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerinnen verdient gemacht hat. Hervorragende Lehre zeichnet sich dadurch aus, dass der Kompetenzerwerb der Studierenden im Mittelpunkt steht und dass Lehrende und Studierende sich auf Augenhöhe begegnen. Dafür sind die Preisträgerinnen und Preisträger ein leuchtendes Beispiel."

Im Internationalen Studiengang Technische und Angewandte Biologie (ISTAB) der Hochschule Bremen absolvieren die Bachelorstudierenden im 6. Semester ein obligatorisches Auslandspraxissemester in einer frei gewählten internationalen Forschungsgruppe. Durch das Praxismodul zur Internationalisierung@Home ermöglichen die drei ausgezeichneten Lehrenden ihren Studierenden hierfür einen digitalen und doch persönlichen sowie intensiven Kontakt zu internationalen Praxispartnern und bereiten sie so bestmöglich auf ihr anstehendes Auslandspraxissemester vor. Das interdisziplinäre Team-Teaching ist eine Kooperation mit dem Sprachzentrum der Hochschulen im Land Bremen (SZHB) und ging aus dem Projekt AddInno der Hochschule Bremen hervor.

Das Projektteam freut sich über die Ehrung: "Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie ist auch eine große Wertschätzung unserer Arbeit. Unser Konzept ist eigentlich simpel. Manchmal braucht man einfach nur eine gute Idee und vor allem ein offenes und motiviertes Team, das auch mal etwas Anderes ausprobieren möchte. Wir sind alle mit Freude und Motivation dabei."

Dr. Anja Kamp und Prof. Dr. Stefan Veltel sind als wissenschaftliche Angestellte beziehungsweise als Hochschullehrer der Hochschule Bremen im Internationalen Studiengang Technische und Angewandte Biologie (ISTAB) tätig. Jeremy Hookway ist Englisch-Dozent an der Hochschule Bremen.

Hintergrund
Der Bremer Hochschulpreis für ausgezeichnete Lehre wurde erstmals 2020 ausgelobt. Er wird in einem zweijährigen Turnus vergeben. Der Preis soll die herausragende Bedeutung der Hochschullehre für den Wissenschaftsstandort Bremen sichtbarer machen und gleichzeitig einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre noch stärker zu engagieren.

Insgesamt ist er mit bis zu 40.000 Euro dotiert und kann in den beiden Kategorien "Lehre und Kompetenzvermittlung" und "Curriculare Innovationen und Team-Teaching" verliehen werden. In der Kategorie "Lehre und Kompetenzvermittlung" wurde in diesem Jahr der Preis nicht vergeben. Grund dafür sind die hohen Anforderungen und Kriterien der Ausschreibung zum Bremer Hochschulpreis. Demnach müssen sämtliche Kriterien erfüllt sein, damit die Jury ein Projekt auszeichnen darf. Qualitativ sehr gute Wettbewerbsbeiträge konnten daher dennoch nicht prämiert werden. Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft nimmt dies zum Anlass, die Anforderungen der Ausschreibung zu überarbeiten.

Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling hat den Preisträgerinnen und Preisträgern ihre Urkunden am 2. November 2022 bei einer Feierstunde im Rathaus überreicht.

1. Preis:

Dr. Linya Coers (Fachbereich 12 - Erziehungs- und Bildungswissenschaften) und Dr. Christian Staden (Institut Technik und Bildung) von der Universität Bremen tragen mit ihrer gemeinsamen fach- und mediendidaktischen Lehrveranstaltung dazu bei, künftige Grundschullehrkräfte angepasst an die neue informationstechnische Infrastruktur auszubilden und sie in die Lage zu versetzen, Wissen auch über digitale Medien wie iPads oder die Plattform itslearning zu vermitteln.
Die Bewertung der Jury: Das Projekt trägt herausragend zur Aktualisierung und Einführung neuer Vermittlungsformen in der Hochschul-Lehre bei und seine Relevanz und Übertragbarkeit für die Lehrkräfteausbildung ist sehr hoch. Der Einsatz von Open Educational Resources verstärkt die nachhaltige Wirkung des Projekts, indem durch die Studierenden ein Produkt erarbeitet wird, das sie selbst im späteren Berufsleben sowie andere Lehrkräfte in der Praxis lizenzfrei nutzen können. Dem Team aus zwei Lehrenden gelingt es in hervorragender Weise, den für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer elementar wichtigen Erwerb von Medien-Kompetenzen mit dem Erwerb von inhaltsbezogenen, didaktischen Kompetenzen einer Lehrveranstaltung zu verknüpfen.

2. Preis:

Dr. Solveig Lena Hansen (Fachbereich 11 - Human- und Gesundheitswissenschaften) ist Lektorin für Public Health Ethik an der Bremer Universität und hat in den vergangenen Jahren ein Curriculum für Ethik in den Gesundheitswissenschaften neu entwickelt und in die bestehenden Bremer Studiengänge integriert.
Die Bewertung der Jury: Das Aufgreifen des gesellschaftlich wichtigen und sehr aktuellen Themas der ethischen Reflexion auf allen Ebenen des Gesundheitssystems sowie die Entwicklung der Lehrformate unter enger Einbindung der Studierenden und die Nutzung hochschulübergreifender Kooperationen machen diesen Ansatz einer Curriculums-Entwicklung besonders auszeichnungswürdig. Die studierendenzentrierte und reflektierte Grundhaltung von Frau Dr. Hansen sowie ihre didaktischen Grundprinzipien und die Kompetenzorientierung ihrer Lehrangebote sind vorbildlich für andere Lehrende.

Die Preisträger werden das Preisgeld für die Weiterentwicklung ihrer didaktischen Ansätze und die Verbesserung der Studienbedingungen in ihren Studiengängen einsetzen.

Aufgrund von Corona fand die Ehrung der Preisträger durch Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling als Videoformat statt.

1. Preis

Prof. Michael Vogel (Hochschule Bremerhaven) hat mit seiner Arbeitsgruppe den Studiengang "Gründung, Innovation, Führung" (GIF) ins Leben gerufen. Es ist die bislang einzige „Team Academy“ im deutschsprachigen Raum. Das Konzept stammt aus Finnland und soll die Studierenden fürs Unternehmertum qualifizieren.

Die Bewertung der Jury: „Dieses Studiengangkonzept nimmt die Gründung von Unternehmen durch die Studierenden zum Ausgangspunkt, um den Kompetenzerwerb zu steuern und theoriegeleitete Reflexion anzustoßen. Ein gesamter wirtschaftswissenschaftlicher BA-Studiengang wird komplett neu gedacht - wenngleich nicht mit einem neu entwickeltem, sondern aus Finnland übertragenem Ansatz. Das Studium ist studierendenzentriert und praxisorientiert, enthält learning on demand als Lernstrategie, nimmt die Studierenden in die Verantwortung, ist stark teamorientiert und nutzt die Heterogenität der Mitglieder aktiv. Die Jury bewertet dieses ‚Leuchtturmprojekt‘ als hervorragendes Beispiel, Lehren und Lernen einmal grundsätzlich und curricular umfassend neu zu denken.“

2. Preis

Prof. Dr.-Ing. Jörg Müssig (Hochschule Bremen) und sein Team haben den didaktischen Ansatz des „forschenden Lernens“ mit großem Erfolg auf ihr gesamtes Lehrangebot angewendet. Sie ermöglichen dadurch den Studierenden im Bachelor-Studiengang Bionik der Hochschule Bremen über den gesamten Studienverlauf eine sehr forschungsnahe Ausbildung.

Die Bewertung der Jury: „Es handelt sich um ein Musterbeispiel für forschendes Lernen. Es zeichnet sich insbesondere durch einen studienbegleitenden, ganzheitlichen Umgang mit allen Aspekten eigenständiger wissenschaftlicher Arbeit aus. Die Studierenden werden schrittweise über die Semester mit zunehmendem Anspruch an Forschung herangeführt. Die Motivierung der Studierenden zu aktiver Mitwirkung im Lehr-/Lernprozess ist bemerkenswert. Dies ist ein herausragendes Konzept, weil es das forschende Lernen zum kontinuierlichen Bestandteil des Curriculums des Studiengangs macht. Lernziele, Lehre, Studienaktivitäten und Prüfungen sind gut aufeinander abgestimmt.“
Die Preisträger werden das Preisgeld für die Weiterentwicklung ihrer didaktischen Ansätze und die Verbesserung der Studienbedingungen in ihren Studiengängen einsetzen.