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Gewässergüte

Bis zum Jahr 2000 wurde die Gewässergüte in Deutschland auf der Basis des Saprobienindex bewertet. Dabei wurde den wirbellosen Tieren in Abhängigkeit ihres Anspruch an den Sauerstoffgehalt im Gewässer ein Indexwert zugeordnet. Mit der Verabschiedung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Jahr 2000 hat sich die Zielsetzung auf die Lebensraumqualität an sich und auf zusätzliche Artengemeinschaften der Gewässer erweitert. Europaweit soll der „guten Zustand“ in allen Gewässern erreicht werden. Dafür wurden europaweit vergleichbare Bewertungssysteme entwickelt. Eine Ersteinschätzung der Gewässerqualität nach WRRL erfolgte im Jahr 2004 mit der Bestandsaufnahme, seit 2009 werden die Bewertungen und die geplanten Verbesserungsmaßnahmen alle 6 Jahre in Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen veröffentlicht.

Die Gewässergütekarten sind das Ergebnis der biologisch-chemischen Bestandsaufnahme der Gewässer in Bremen und Bremerhaven. Grundlage der Gewässergütekarten sind die von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) erarbeiteten Kriterien für eine einheitliche Beurteilung der Fließgewässergüte in der Bundesrepublik Deutschland. Die Bewertung der Gewässer und die Einteilung in sieben Gewässergüteklassen erfolgte nach dem Saprobiensystem unter Einbeziehung der chemisch-physikalischen Untersuchungsergebnisse. Hier finden Sie die Kriterien zur Einstufung und Farbgebung (pdf, 20.7 KB).

Gewässergütekarte 2000 (jpg, 360.7 KB)
Erläuterung GK 2000 (pdf, 43.1 KB)
Gewässergütekarte 1995 (jpg, 248.6 KB)
Erläuterung GK 1995 (pdf, 35.5 KB)
Gewässergütekarte 1990 (pdf, 901.5 KB)
Erläuterung GK 1990 (pdf, 46.9 KB)
Gewässergütekarte 1985 (jpg, 300.4 KB)
Erläuterung GK 1985 (pdf, 36.4 KB)
Gewässergütekarte 1979 (jpg, 262.8 KB)
Erläuterung GK 1979 (pdf, 31.5 KB)
Gewässergütekarte 1977 (jpg, 279.6 KB)
Erläuterung GK 1977 (pdf, 27 KB)

Gewässersedimente haben eine wichtige Funktion bei der Regulierung der Stoffkreisläufe im Gewässer. Sie wirken als Filter- und Puffersystem für eine Vielzahl von Schadstoffen, die in die Gewässer gelangen. Auch Schwermetalle reichern sich in den Schwebstoffen der Fließgewässer an, und hier insbesondere an ganz feine Partikel. Diese Schwebstoffe sedimentieren in Stillwasserzonen. Sedimente enthalten deshalb um ein Vielfaches höhere Schwermetallkonzentrationen als das sie umgebende Wasser.

Durch die ständigen Wechselwirkungen zwischen Wasser und Sediment besteht natürlich auch die umgekehrte Möglichkeit einer Remobilisierung von Schwermetallen aus dem Sediment, zum Beispiel bei hohen Salzgehalten, wie sie in den Mündungsgebieten der Flüsse in die Nordsee vorherrschen.
Grundsätzlich müssen alle Schwermetalle ab einer bestimmten, für jedes Element unterschiedlich hohen Konzentration zu den toxischen Substanzen gezählt werden. Hinsichtlich der Wirkungsweise bei Konzentrationen unterhalb des toxischen Bereiches kann man zwei Gruppen von Schwermetallen unterscheiden:

  • die Essentiellen, wie z. B. Kupfer, Zink, Mangan, Eisen. Ihr Vorhandensein ist für den Ablauf biologischer Vorgänge unabdingbar
  • die Nichtessentiellen, wie etwa Cadmium, Quecksilber und Blei. Sie führen bereits in geringen Konzentrationen zu chronischen oder auch toxischen Wirkungen bei Organismen. Über die Anreicherung im Nahrungsnetz (Bioakkumulation) können toxische Konzentrationen den Menschen erreichen. Schadensfälle, bei denen auch Tote zu beklagen waren, hat es zum Beispiel in den 60er Jahren in Japan gegeben (Minamata-Krankheit, hervorgerufen durch quecksilberbelasteten Fisch, Itai-Itai-Krankheit durch cadmiumverseuchten Reis).

Im Gewässergütebericht des Landes Bremen (Ausgabe 1988) veröffentlichte der Senator für Umweltschutz und Stadtentwicklung Übersichtskarten über die Belastung von Sedimenten Bremischer Gewässer durch Schwermetalle. Diese Karten können Sie abrufen:

Quecksilber (Hg) (gif, 71 KB)
Cadmium (Cd) (gif, 136.1 KB)
Kupfer (Cu) (gif, 85.3 KB)
Blei (Pb) (gif, 125.9 KB)
Zink (Zn) (gif, 81 KB)