Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wurde ca. 2004 unabsichtlich in Europa eingeführt. Sie ist unter anderem in Frankreich und den südwestlichen Bundesländern verbreitet. Die Auswirkungen der Asiatischen Hornisse auf die heimische Biodiversität in Deutschland und Bremen sind wissenschaftlich noch unklar. Derzeit werden bundesweit Erkenntnisse zum Umgang und zum weiteren Vorgehen gewonnen. Aus Gründen der Vorsorge ist die Art von Bundesamt für Naturschutz (BfN) dennoch als invasive gebietsfremde Art in der Kategorie "Früherkennung" eingestuft und muss daher gemeldet und beseitigt werden. Eine Beseitigung ist nur im frühen Stadium der Ausbreitung noch erfolgversprechend. Die Art ist hochmobil und wird Gebiete immer wieder neu besiedeln. Hier geht es zum Artenportrait bei Neobiota-Nord.
Für den Menschen ist die Asiatische Hornisse nicht gefährlicher als die heimische Europäische Hornisse. Beide Arten gelten als wenig aggressiv. Um das Auffinden von Nestern zu unterstützen und die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse noch weiter eindämmen zu können, bittet die Bremer Naturschutzbehörde Sichtungen von Einzeltieren oder von freihängenden Nestern in Bäumen über das Monitoring-Portal des Programms zur Überwachung der Asiatischen Hornisse in Norddeutschland zu melden.
Eingeschleppte oder eingewanderte Pflanzenarten können die ursprüngliche heimische Artenvielfalt gefährden. Nicht immer ist das aber der Fall. Einige dieser neuen Arten fügen sich in vorhandene Ökosysteme ein oder überleben nicht lange genug in der freien Natur. Als Neophyten bezeichnet man dabei Pflanzen, die sich mit Hilfe des Menschen in einem Gebiet etablieren, in dem sie zuvor nicht heimisch gewesen sind. Invasive Neophyten bezeichnen den Teil der Neophyten, die sich ausbreiten und heimische Pflanzen und damit spezialisierte Tierarten verdrängen, Lebensräume verändern und die biologische Vielfalt mindern. Hierzu zählen u.a. der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) und der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum).
Eine invasive Art verdrängt heimische Wasserpflanzen: das Nadelkraut (Crassula helmsii). Das immergrüne Nadelkraut stammt ursprünglich aus Neuseeland und Australien und ist dort vor allem in Stillgewässern, an Flussufern und in Salzwiesen verbreitet. Das Nadelkraut wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Zierpflanze nach England importiert und ist seit Ende der zwanziger Jahre dort im Handel erhältlich. Etwa 40 Jahre später wurde in England eine rasch zunehmende Ausbreitung in freier Natur beobachtet. Ein erster Nachweis der Pflanze in Kontinentaleuropa erfolgte 1981 im Pfälzer Wald. Nachweise in Sibirien, Belgien und an mehreren Orten in Nord- und Westdeutschland folgten.
Das Nadelkraut wächst sowohl an Land als auch unter Wasser und bildet dichte Bestände aus, die die heimischen Wasserpflanzen verdrängen. Die kleine Polsterpflanze kann innerhalb von ein bis zwei Jahren ganze Teiche, Gräben und Ufer mit einem 20 Zentimeter dicken grünen Teppich überziehen. Kleine Pflanzen werden dabei überwuchert, und die für Frösche, Kröten und Insekten wichtige Uferzone verschwindet unter einer Nadelkrautdecke. Auch der Abfluss von Entwässerungsgräben kann stark behindert werden. Durch vegetative Vermehrung kann das Nadelkraut sich rasch ausbreiten. Bereits einzelne Sprossteile reichen dazu aus. Eine Bekämpfung ist ausgesprochen schwierig und mit großem Aufwand verbunden.
Im Park links der Weser hat sich ein erster Bestand dieser invasiven Art in Bremen angesiedelt und droht sich weiter auszubreiten. Diese Entwicklung sollte unbedingt verhindert werden!
Haben sich Bestände des Nadelkrautes erst einmal in bestimmten Gebieten etabliert ist eine Bekämpfung, wenn überhaupt möglich, sehr aufwändig und kostenintensiv. Daher sollte ein fahrlässiges Einbringen und Verbreiten der Pflanzen unbedingt vermieden werden:
Invasive Arten wie das Nadelkraut sollten nicht in Gartenteichen und Aquarien gehalten werden. Es gibt genügend attraktive und problemlose heimische Alternativen. Inhalte von Aquarien und Gartenteichen sollten keinesfalls in Gräben und Teichen entleert werden.
Unbedingt sollten Besucher darauf achten, dass kein Pflanzenmaterial des Nadelkrautes über Kleidung und Schuhwerk in andere Gebiete gelangen kann.
Hunde sollten nicht in der Nähe von Nadelkrautbeständen baden, um eine Beschädigung der Pflanzen und so eine verstärkte Verbreitung durch Sproßteile zu verhindern.
Bundesamt für Naturschutz/Nadelkraut
Bundesamt für Naturschutz/invasive Arten
BUND/invasive Neophyten
Julius Kühn-Institut/Invasive Wasserpflanzen