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EU INTERREG North-West Europe Projekt "PolliConnect"

7 Millionen Euro gegen den Insektenschwund

Bremen beteiligt sich am Europäischen Projekt PolliConnect, ein europäisches Projekt mit dem Ziel, den Rückgang der Bestäuberinsekten aufzuhalten. Es verfolgt einen transnationalen Ansatz, um die Vernetzung natürlicher Lebensräume zu verbessern und innovative Bewirtschaftungstechniken einzusetzen.

Nordwesteuropa ist mit einem alarmierenden Rückgang der Artenvielfalt von Wildbestäubern konfrontiert, der die Reproduktion von Pflanzen - einschließlich wichtiger landwirtschaftlicher Nutzpflanzen - und die Artenvielfalt insgesamt bedroht. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit, die Stabilität der Ökosysteme und die Widerstandsfähigkeit gegen das Klima.
Das PolliConnect-Projekt versucht, diesen Trend umzukehren, indem es die Vernetzung natürlicher Lebensräume verbessert und innovative Managementtechniken einsetzt. Es bietet praktische, gemeinschaftliche Lösungen zur Wiedervernetzung fragmentierter Lebensräume und fördert die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt durch lokale Maßnahmen mit transnationaler Wirkung. Ziel ist es, die Landnutzung und -bewirtschaftung zu optimieren, um Bestäuberpopulationen zu unterstützen. Das Projekt wird in sechs Ländern umgesetzt und umfasst acht Living Labs, in denen skalierbare Modelle zur Wiederherstellung von Lebensräumen entwickelt und getestet werden.

Hauptziele des Projekts

  • Steigerung der Indikatoren für die biologische Vielfalt von Bestäubern um 20 % in Pilotgebieten.
  • Einrichtung und Erprobung von 8 Living Labs in 6 nordwesteuropäischen Ländern.
  • Entwicklung von Technologien, wie z. B. KI-gesteuerte automatische Wildbienenkameras.
  • Information und Anleitung von Gemeinschaftsgärtnern, Landwirten und Bürgern zu Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen.
  • Unterstützung der öffentlichen Politik durch nachvollziehbare Daten und bewährte Verfahren.

Bremer Beitrag zum Projekt

SUKW ist im Rahmen von PolliConnect für eines der sechs "Living Labs" zuständig. Das bedeutet, dass verschiedene praktische Lösungen getestet und bewertet werden. Zusammen mit drei weiteren "Living Labs" werden deckungsgleich die so genannte Sinus-Mahd getestet und ein wissenschaftliches Monitoring dieser Maßnahme durchgeführt. In Bremen assoziierte Partner ist die Stiftung NordWestNatur.
Wesentliche Aktivitäten in Bremen:

  • Sinus-Mahd: Flächen im Grünland zwischen Stadtrand und Graben-Grünland-Gürtel werden in sich überschneidenden Kurven gemäht, sodass ein vielfältiges Mosaik an Vegetationshöhen entsteht und immer ein Teil der Grüns stehen bleibt
  • Monitoring: Die Entwicklung der Population bestäubender Insekten (im Fokus sind Wildbienen und Schmetterlinge) auf den Flächen wird dokumentiert und ausgewertet.
  • Kosten: Mehraufwand dokumentieren und auswerten
  • Sensibilisierung: Sinus-Mahd und weitere insektenfreundliche Methoden durch Vernetzung und Information von Akteuren bekannt machen

Interregionale Kooperation und Projektpartner

Das Projekt wird von der Flemish Land Agency (VLM) in Belgien koordiniert und vereint die Aktivitäten von 14 Partnerorganisationen in 6 Ländern:

  • Belgien: Flemish Land Agency (VLM), Brussels Environment, Ghent University, Province of West Flanders
  • Irland: Ballyhoura Development CLG
  • Germany: SUKW Bremen (Ministry for Environment, Climate and Science– Freie Hansestadt Bremen), INOVA DE
    Frankreich: Department of Pas-de-Calais, PLANETE Vegetables, Flowers and Plants, EFREI université de Paris
  • Schweiz: FiBL – Research Institute of Organic Agriculture

Das Projekt und die Projektpartnerschaft werden gefördert durch das EU INTERREG North-West Europe Programm.