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Standortbeschreibung der Luftmessstationen

Die Karte zeigt die Lage der einzelnen Luftmessstationen in Bremen
Lage der Luftmessstationen im Land Bremen

Das Bremer Luftüberwachungssystem (BLUES) erfasst seit 1987 an ortsfesten Messstationen Daten zur Überwachung der Luftqualität. Neben diesen festen Luftmessstationen kommt zusätzlich eine mobile Messstation zum Einsatz, um an unterschiedlichen Belastungsschwerpunkten ergänzende Messungen durchführen zu können.
Bei der Einrichtung der ersten Stationen im städtischen Hintergrund ab 1985 ging es hauptsächlich darum, die gesamte Palette der städtischen Emissionen im gesamten Land abzubilden.
Die verkehrsnah messenden Stationen folgten später auf Grundlage von Untersuchungen, Gutachten und Erfahrungen.











Standorte
Station
EoI
Lage
Bremerhaven, Hansastraße
DEHB005
471474/ 5934928
Bremen-Nord, Aumunder Feldstr.
DEHB004
474964/ 5892465
Bremen-Oslebshausen, Menkenkamp
DEHB012
482270/ 5886959
Bremen-Hasenbüren, Glockenstein
DEHB013
479596/ 5885403
Bremen-Mitte, Kennedyplatz
DEHB001
487658/ 5880868
Bremen-Ost, Osterholzer Heerstr.
DEHB002
494430/ 5878954
Dobben, Dobbenweg 5
DEHB006
488284/ 5881036
Nordstraße
-
485000/ 5883368
Bremerhaven, Cherbourger Str.
DEHB011
473432/ 5937454

Die Kennzeichnung EoI (Exchange of Information) steht für den Datenaustausch mit dem Umweltbundesamt und der EU. Für diese Luftmessstationen erfolgt ein stündlicher und monatlicher Datenaustausch mit dem Umweltbundesamt. In Statistiken und Publikationen des Umweltbundesamtes tauchen diese Bezeichnungen für die Luftmessstationen im Land Bremen auf. Die Luftmessstation in der Nordstraße ist nicht in den Datenaustausch mit einbezogen, da sie als mobile Messstationen eingesetzt wird.

Die Luftmessstationen im städtischen Hintergrund wurden in zwei Phasen eingerichtet.
In der ersten Phase in den 1980er Jahren dienten sie der flächendeckenden Luftqualitätsüberwachung im Land Bremen unter Berücksichtigung aller unterschiedlichen Typen von Emissionsquellen.
Die Station DEHB001 Bremen-Mitte wurde als erste Station zentral in der Innenstadt Bremens aufgestellt und gilt seitdem als Referenzstation für den allgemeinen städtischen Hintergrund in Bremen.
Die Station DEHB002 Bremen-Ost nahm in einem eher industriell beeinflussten Stadtgebiet den Messbetrieb ebenso am 01.01.1987 auf.
Eine bereits stillgelegte Luftmessstation DEHB003 Bremen-West (Messzeitraum 01.05.1989 - 30.04.2010) charakterisierte den städtischen Hintergrund im Einfluss der Bremischen Hafengebiete mit staubenden Anlagen und Zufahrtsverkehr. In Jahren vor der Schließung der Station unterschritten alle gemessenen Schadstoffe an diesem Standort die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte deutlich, so dass die Station für die Beurteilung der Luftqualität nicht mehr notwendig war.
Die Station DEHB004 Bremen-Nord erfasst die Luftschadstoffsituation im Norden der Stadt Bremen. In den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts war der Stadtteil geprägt von Industrie, Schiffsverkehr und Gewerbe.
Die Luftmessstation in Bremerhaven Hansastraße DEHB005 nahm am 01.01.1989 den Messbetrieb auf. Sie steht im Einflussbereich der Hafenanlagen mit der Autoverladung. Schiffsemissionen korrelierten mit den Messwerten für Staub, Schwefeldioxid und Stickoxiden. Dieser Einfluss ist in den letzten 20 Jahren stark zurückgegangen, so dass die Messstation jetzt eher den allgemeinen städtischen Hintergrund charakterisiert.
Die beiden Luftmessstationen Bremen Oslebshausen DEHB012 und Bremen Hasenbüren DEHB013 dienen der Beurteilung der Luftqualität im Einflussbereich des Industriegebietes West. Nordöstlich und südöstlich des Industriegebietes exponiert erfassen diese beiden Stationen seit Mai und Juni 2010 die Einflüsse von Stahlwerk, begleitender Industrie, Großfeuerungsanlage und übliche (auch staubende) Hafenumschlagstätigkeiten. Beide Stationen wurden im Sinne der Stadtteilpolitiker und Anwohner aufgestellt.

Das Aufstellen von verkehrsnah messenden Luftmessstationen erfordert genaue Kenntnis über die Immissionssituation an stark befahrenen Straßen.
Zur Feststellung der Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen an Hauptstraßen wurden sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven umfangreiche Screenings erstellt:

  • Für Bremen: Screening der Luftschadstoffbelastung in den Hauptverkehrsstraßen der Stadt Bremen, Juli 2005
  • Für Bremerhaven: Grobscreening der Luftschadstoffbelastung an stark belasteten Hauptverkehrsstraßen der Stadt Bremerhaven, 2005

Die Ergebnisse der Gutachten stellten die Grundlage für Jahresmessungen mit dem Luftmesswagen und einer mobilen Messstation dar.
An verschiedenen Straßenabschnitten wurden im Zeitraum von 2005 – 2010 Feinstaub und Stickstoffdioxid gemessen, um die Aussagen des Gutachters zu validieren.
Dabei stellte sich heraus, dass in der Nordstraße (Bremen) und in der Cherbourger Straße DEHB011 (Bremerhaven) die Grenzwerte für Stickstoffdioxid überschritten waren, in Folge dessen an beiden Belastungspunkten Luftmessstationen eingerichtet wurden.
Bereits Ende 1980er Jahren gab es gemäß TA-Luft und später nach 22.BImSchV Messvorschriften zur Bestimmung von Luftschadstoffbelastungen in einem Raster von 1km mal 1km im städtischen Bereich. Mit einem Luftmesswagen wurden die Kreuzungspunkte des Gitternetzes in regelmäßigen Abständen bemessen. Dabei zeigte sich, dass im Bereich der Bismarckstraße / Dobben hohe Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen auftraten. Dies führte zur Aufstellung einer Luftmessstation am Dobbenweg im Jahr 1992.