Am Donnerstag, den 24.11.2022, fand das 4. Dialogforum für nachhaltige Ernährung statt. Die BioStadt Bremen hat diese zweimal jährlich stattfindende Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, um mit Akteur:innen der Bremer Ernährungslandschaft und interessierten Verbraucher:innen ins Gespräch zu kommen, das Netzwerk zu stärken und gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Der Transformationsprozess des Ernährungssystems betrifft uns alle und bedarf auch weiterhin eines gesamtgesellschaftlichen Engagements. Mit dem Aktionsplan 2025 und der darin beschlossenen Umstellung auf bis zu 100 % biologische Gemeinschaftsverpflegung hat sich Bremen auf den Weg gemacht, diesen großen Hebel zu nutzen und so eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft, resiliente Wertschöpfungsketten und eine gesundheitsförderliche Ernährung zu stärken. Wichtig ist aber auch, über den Tellerrand zu schauen, denn in unserer globalisierten Welt haben unsere Handlungen hier einen großen Einfluss auf andere Regionen und vice versa.
Nach der Begrüßung durch die Moderatorin Dr. Tanja Busse gab es ein „Speed-Dating“ mit einem kurzen Direktaustausch der knapp 50 Teilnehmenden. Es waren wieder Vertreter:innen unterschiedlichster Bereiche vor Ort, die sich so sehr schnell kennenlernen konnten.
Im Anschluss stellte das Team der BioStadt Bremen aktuelle Projekte, Aufgabengebiete sowie Chancen und Herausforderungen der Arbeit an der Umsetzung des Aktionsplans 2025 vor.
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Veranstaltung waren vier spannende Workshops zu folgenden Themen:
1. Bremen und Umzu. Wie bekommen wir mehr Produkte aus der Region in die Stadt?
In diesem Workshop hat Jutta Benken, Koordinatorin der Ökomodellregion Landkreis Oldenburg, von ihren Erfahrungen über den Auf- und Ausbau von Erzeuger/Verbraucherbeziehungen in der Region berichtet. Danach wurde gemeinsam der Fokus auf genau solche Ansätze gelegt, um neue Wege der Zusammenarbeit aufzuzeigen.
2. Bremen und Europa. Die Rolle der Städte für Europa.
Bremen hat dieses Jahr die Präsidentschaft des europäischen Organic City Networks übernommen. Aber was bedeutet das überhaupt für uns? Was können wir aus anderen Städten Europas lernen? Wofür steht Bremens Ernährungsszene und welche Nachricht wollen wir aus Bremen heraus in das europäische Netzwerk tragen? Welche Rolle spielen die Städte für eine nachhaltige Transformation des Ernährungssystems? Diese Fragen und noch viele weitere wurden gemeinsam mit Torsten Raff, Referent für Angelegenheiten der Bereiche Umwelt, Energie, Mobilität, Stadtentwicklung und Landwirtschaft in der Vertretung der Freien Hansestadt Bremen bei der EU, in diesem Workshop diskutiert.
3. Bremen und die Welt. Wie werden wir alle satt? Globale Ernährungssouveränität.
Was ist Ernährungssouveränität? Welchen Einfluss nimmt unser Konsum auf die Welt? Wo liegen aktuelle Herausforderungen und wie können wir sie überwinden? Diese Fragen wurden gemeinsam mit Frau Kamche vom Afrika-Netzwerk Bremen e. V. und Frau Kytzia vom Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung diskutiert.
4. Bremen und die Zukunft. Landwirtschaft neu gedacht. Alte Höfe – neue Wege.
Nach einem kurzen Impuls von Martin Clausen von der neu gegründeten gemeinnützigen Hof-Imhorst-Stiftung wurde über die Herausforderungen beim Thema Hofübergabe diskutiert sowie über kreative Ideen und Perspektiven für „alte Höfe“ und ganz grundsätzlich über die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft in und um Bremen.
Das Dialogforum ist ein regelmäßig stattfindendes Beteiligungsformat. Das nächste Dialogforum wird im Frühjahr 2023 stattfinden. Interessierte Akteur:innen sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Um über aktuelle Themen, Projekte und Veranstaltungen der BioStadt informiert zu werden, melden Sie sich gerne für den Newsletter an oder folgen Sie uns bei Instagram.