Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Beschwerden sowohl über einzelne Betriebe des Industriehafens als auch den allgemein vorhandenen Grundlärmpegel der Umgebung. Bisher lagen nur Daten aus der Lärmkartierung 2017 vor, welche hier einsehbar sind.
Um konkrete Informationen über die Lärmbelastung in der Umgebung des Industriehafens zu erhalten, wurden durch die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft bisher zwei Langzeitlärmmessungen durchführen lassen. Während die erste Lärmmessung den Schrottumschlag eines Recyclingbetriebes des Industriehafens betrachtete, ging es bei der zweiten Messung um die Bestimmung des Grundgeräuschpegels in der Umgebung der Stahlwerke.
Beim Industriehafen handelt es sich um eine Seehafenumschlagsanlage, die nach Nr. 1 Aufzählung g) der TA Lärm ausdrücklich nicht der TA Lärm als einschlägiger Rechtsvorschrift für Gewerbelärm unterliegt. Zur Orientierung werden die Richtwerte der TA Lärm dennoch vergleichend herangezogen.
Das Referat Immissionsschutz bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat in der Zeit von Dezember 2020 bis Februar 2021 in Absprache mit der Gewerbeaufsicht des Landes Bremen (GAA), dem Ortsamt West und der Bürgerinitiative Oslebshausen und umzu eine Langzeitlärmmessung auf dem Dach des DIAKO Krankenhauses durchführen lassen. Die Messungen sollen dabei einen Anhaltspunkt geben, wie die tatsächliche Lärmbelastung in der Umgebung des Industriehafens ist.
Es zeigte sich, dass ein Recyclingunternehmen im Industriebetrieb regelmäßig pegelbestimmend ist. Die Messergebnisse unterscheiden deshalb zwischen dem Regelbetrieb dieses Betriebes und einem Betrieb mit Schiffsverladung. Etwa einmal pro Monat kommt es über eine Dauer von mehreren Tagen zu Verladetätigkeiten, die auch in der Nacht andauern. Die Beschwerdelage ist bei Anwesenheit des Schiffes regelmäßig deutlich erhöht.
Die Messergebnisse stellen sich wie folgt dar:
Regelbetrieb
Betrieb mit Schiffsverladung
Die Ergebnisse des Messberichts wurdem am 26.05.2021 in der Staatlichen Deputation für Klima, Umwelt, Landwirtschaft und Tierökologie vorgestellt.
Abzuleitende Maßnahmen werden u.a. mit der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, des Ortsamtes und den Hafenbetrieben im Rahmen eines Runden Tisches und persönlicher Gespräche erarbeitet.
Sie können den vollständigen Messbericht hier (pdf, 2 MB) herunterladen.
In der Zeit vom 06.02.2023 bis zum 20.03.2023 fand eine Lärmmessung auf dem Dach des Vonovia-Gebäudekomplexes an Wohlers Eichen statt. Während es bei der Messung auf dem Dach des Diako-Krankenhauses vor allem um die Lärmbelastung verursacht durch Abläufe bei einem bestimmten Betrieb ging, war Ziel dieser Messung die Bestimmung des Grundgeräuschpegels vor Ort in Form des Fremdgeräusches. Beim Fremdgeräusch handelt es sich nach TA Lärm um die Summe aller Geräusche, die nicht von der zu beurteilenden Anlage ausgehen. Im konkreten Fall umfasst das sowohl Lärm verursacht durch die Betriebe des Industriehafens und der Stahlwerke als auch Verkehrslärm und sonstige Geräusche. Bestimmt wird der Grundgeräuschpegel (Fremdgeräusch) anhand der Kriterien in Nr. 3.2.1 Absatz 5 der TA Lärm. Es handelt sich konkret um den Lärmpegel, der in 95% der Zeit dauerhaft vorhanden ist.
Ergebnisse der Messungen:
wochentags
Wochenende
Sie können den vollständigen Messbericht hier (pdf, 1.5 MB) herunterladen.