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Bremen setzt auf Kooperation mit Niedersachen

Zusammenarbeit bei der Trinkwasserversorgung: Kooperationsmodell WasserBremen unterzeichnet

Die Zusammenarbeit für eine sichere Trinkwasserversorgung Bremens steht auf einer neuen Basis: Die Projektbeteiligten schlossen am 28. April 2025 eine Vereinbarung zur Umsetzung des Kooperationsmodells WasserBremen (KoM-WaB). Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, swb-Vorstand Gunnar Geise, OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht, Harald Hesse, Verbandsvorsteher des TV Verden, und Hendrik Rösch, Technischer Geschäftsführer Harzwasserwerke, unterzeichneten die Kooperation.

Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft: "Wir setzen auf eine nachhaltige und zukunftsorientierte Trinkwasserversorgung für Bremen. Die enge Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Wasserversorgern ist dabei ein ganz wesentlicher Baustein. Mit dem neuen Kooperationsmodell erhalten die Akteure die Grundlage für die Umsetzung von Maßnahmen jenseits der bestehenden Lieferverträge."

Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung des Landes Bremen bis 2050 soll mehr sein als eine reine Kunden-Lieferanten-Beziehung: Bremen und Niedersachsen wollen zukünftig auch operativ kooperieren und eng zusammenarbeiten, um dem Lebensmittel Nr. 1 die diesem gebührende Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Bis 2050 gilt es, die Versorgungssicherheit bei einem steigenden Verbrauch zu erhalten und die Ressource gleichzeitig größtmöglich zu schützen. Im Rahmen von KoM-WaB wird es Maßnahmen und Aktivitäten geben, dieses Ziel gemeinsam umzusetzen.

"Im Zentrum der Aktivitäten wird unter anderem die Förderung eines noch bewussteren Umgangs mit der Ressource Wasser als unserer wichtigsten Lebensgrundlage stehen", sagt swb-Vorstand Gunnar Geise zu den gemeinschaftlichen Aufträgen, die sich aus der Kooperation ableiten.

Im Vorfeld der Unterzeichnung hatten die Länder Bremen und Niedersachsen bereits im Oktober 2024 Leitlinien für die künftige Zusammenarbeit beider Länder bei der Trinkwasserversorgung vereinbart. Sie stellen die Basis für die nun geschlossene Kooperationsvereinbarung dar. Bremen bezieht etwa 80 Prozent seines Trinkwasserbedarfs zur Versorgung von Bevölkerung und Betrieben aus dem niedersächsischen Umland. Das Anfang 2025 veröffentlichte landesweite Trinkwasserversorgungskonzept prognostiziert für die Stadt Bremen einen Anstieg des Trinkwasserbedarfs bis zum Jahr 2050. Gleichzeitig stellt der Klimawandel mit temporärer Wasserknappheit und steigenden Temperaturen die Akteure der Wasserversorgung vor große Herausforderungen beim Wassermanagement. Um auf Veränderungen frühzeitig reagieren zu können, wollen die Beteiligten zukünftig neben den bestehenden Lieferverträgen im Rahmen von Kooperationen zusammenarbeiten. Hier werden der Trinkwasserverband Verden, der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband und die Harzwasserwerke gemeinsam mit swb und dem Land Bremen an einem Strang ziehen: "Für die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser stehen wir zusammen. Weil sich eine solche Aufgabe nur gemeinschaftlich angehen und umsetzen lässt, werden die in der Kooperationsvereinbarung festgelegten Maßnahmenschritte dazu dienen, dieses Ziel zu erreichen."

Hierzu sieht KoM-WaB insgesamt fünf Handlungsfelder vor. Gemeinsam sollen Projekte und Machbarkeitsstudien entwickelt und durchgeführt werden. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Deckung künftiger Mehrbedarfe, die Förderung eines sorgsamen Umgangs mit Trinkwasser, eine nachhaltige Wasserförderung durch Entwicklung von Maßnahmen zur Stärkung des lokalen Wasserhaushalts, die Vernetzung von Versorgungsräumen sowie das Abpuffern von Spitzenlasten. Die Umsetzung von Einzelmaßnahmen wird in gemeinsamen Arbeitsgruppen gesteuert.

Mit der länderübergreifenden Kooperation zwischen der Freien Hansestadt Bremen, dem Trinkwasserversorger swb und den niedersächsischen Wasserversorgungsunternehmen Trinkwasserverband Verden, Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband und den Harzwasserwerken wird der Wasserbezug aus Niedersachsen strategisch gestärkt. Gleichzeitig trägt der Ausbau der länderübergreifenden Zusammenarbeit dazu bei, die Versorgung Bremens mit Trinkwasser langfristig zukunftssicher zu gestalten.