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Informationen und Fristen

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Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen lobt seit dem Jahr 2020 alle zwei Jahre den Bremer Hochschulpreis für ausgezeichnete Lehre aus.

Der Preis wird für herausragende und innovative Leistungen in Lehre, Prüfung, Beratung und Betreuung von Studierenden an einer bremischen Hochschule verliehen und ist mit insgesamt 40.000,- EUR dotiert.
Das Land Bremen stellt einen 1. Preis mit 25.000,- EUR und einen 2. Preis mit 15.000,- EUR Preisgeld zur Verfügung.
Die nächste Ausschreibung wird im Jahr 2024 erfolgen.

Die Qualität der Lehre ist ein zentrales Merkmal von Spitzenhochschulen. Der Preis soll die herausragende Bedeutung der Hochschullehre für das Land Bremen als Wissenschaftsstandort sichtbar machen und einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre noch stärker zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern.

Die Ausschreibung für den 1. Preis richtet sich ausschließlich an Arbeitsgruppen bzw. Organisationseinheiten der vier staatlichen bremischen Hochschulen. Die Ausschreibung für den 2. Preis richtet sich ausschließlich an Lehrende der vier staatlichen bremischen Hochschulen als Einzelpersonen gemäß § 5 BremHG. Die Lehrpreisträger*innen können die Preisgelder für dienstliche Zwecke frei verwenden.

Die Arbeitsgruppe bzw. Organisationseinheiten oder Einzelpersonen bewerben sich selbst direkt bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen. Bei der Einreichung der Antragsunterlagen ist anzugeben, ob es sich um eine Einzel- oder eine Arbeitsgruppenbewerbung handelt. Eine Vorauswahl der Anträge durch die jeweilige Hochschulleitung ist nicht vorgesehen.

Die eingereichten Anträge werden durch die von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen eingesetzte Jury geprüft und bewertet. Die Jury besteht aus den jeweiligen Hochschulleitungen und Studierenden der Hochschulen in Bremen und Bremerhaven, externen Gutachter*innen sowie einer Vertretung der Senatorin für Wissenschaft und Häfen. Aktive Jurymitglieder dürfen sich nicht für den Bremer Hochschullehrpreis bewerben. Ehemalige Jurymitglieder dürfen sich nach dem Tag des Ausscheidens aus dem Gremium zwei Jahre lang nicht für den Hochschulpreis bewerben.

Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling hat bei einer Feierstunde im Rathaus Dr. Linya Coers und Dr. Christian Staden sowie Dr. Solveig Lena Hansen die Auszeichnungen überreicht.
Freuen sich über den Preis für ausgezeichnete Lehre (v.l.): Dr. Linya Coers, Dr. Christian Staden, Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling, Dr. Solveig Lena Hansen.

Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling hat den Preisträgerinnen und Preisträgern ihre Urkunden am 2. November 2022 bei einer Feierstunde im Rathaus überreicht.

1. Preis:

Dr. Linya Coers (Fachbereich 12 - Erziehungs- und Bildungswissenschaften) und Dr. Christian Staden (Institut Technik und Bildung) von der Universität Bremen tragen mit ihrer gemeinsamen fach- und mediendidaktischen Lehrveranstaltung dazu bei, künftige Grundschullehrkräfte angepasst an die neue informationstechnische Infrastruktur auszubilden und sie in die Lage zu versetzen, Wissen auch über digitale Medien wie iPads oder die Plattform itslearning zu vermitteln.
Die Bewertung der Jury: Das Projekt trägt herausragend zur Aktualisierung und Einführung neuer Vermittlungsformen in der Hochschul-Lehre bei und seine Relevanz und Übertragbarkeit für die Lehrkräfteausbildung ist sehr hoch. Der Einsatz von Open Educational Resources verstärkt die nachhaltige Wirkung des Projekts, indem durch die Studierenden ein Produkt erarbeitet wird, das sie selbst im späteren Berufsleben sowie andere Lehrkräfte in der Praxis lizenzfrei nutzen können. Dem Team aus zwei Lehrenden gelingt es in hervorragender Weise, den für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer elementar wichtigen Erwerb von Medien-Kompetenzen mit dem Erwerb von inhaltsbezogenen, didaktischen Kompetenzen einer Lehrveranstaltung zu verknüpfen.

2. Preis:

Dr. Solveig Lena Hansen (Fachbereich 11 - Human- und Gesundheitswissenschaften) ist Lektorin für Public Health Ethik an der Bremer Universität und hat in den vergangenen Jahren ein Curriculum für Ethik in den Gesundheitswissenschaften neu entwickelt und in die bestehenden Bremer Studiengänge integriert.
Die Bewertung der Jury: Das Aufgreifen des gesellschaftlich wichtigen und sehr aktuellen Themas der ethischen Reflexion auf allen Ebenen des Gesundheitssystems sowie die Entwicklung der Lehrformate unter enger Einbindung der Studierenden und die Nutzung hochschulübergreifender Kooperationen machen diesen Ansatz einer Curriculums-Entwicklung besonders auszeichnungswürdig. Die studierendenzentrierte und reflektierte Grundhaltung von Frau Dr. Hansen sowie ihre didaktischen Grundprinzipien und die Kompetenzorientierung ihrer Lehrangebote sind vorbildlich für andere Lehrende.

Die Preisträger werden das Preisgeld für die Weiterentwicklung ihrer didaktischen Ansätze und die Verbesserung der Studienbedingungen in ihren Studiengängen einsetzen.

Aufgrund von Corona fand die Ehrung der Preisträger durch Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling als Videoformat statt.

1. Preis

Prof. Michael Vogel (Hochschule Bremerhaven) hat mit seiner Arbeitsgruppe den Studiengang "Gründung, Innovation, Führung" (GIF) ins Leben gerufen. Es ist die bislang einzige „Team Academy“ im deutschsprachigen Raum. Das Konzept stammt aus Finnland und soll die Studierenden fürs Unternehmertum qualifizieren.

Die Bewertung der Jury: „Dieses Studiengangkonzept nimmt die Gründung von Unternehmen durch die Studierenden zum Ausgangspunkt, um den Kompetenzerwerb zu steuern und theoriegeleitete Reflexion anzustoßen. Ein gesamter wirtschaftswissenschaftlicher BA-Studiengang wird komplett neu gedacht - wenngleich nicht mit einem neu entwickeltem, sondern aus Finnland übertragenem Ansatz. Das Studium ist studierendenzentriert und praxisorientiert, enthält learning on demand als Lernstrategie, nimmt die Studierenden in die Verantwortung, ist stark teamorientiert und nutzt die Heterogenität der Mitglieder aktiv. Die Jury bewertet dieses ‚Leuchtturmprojekt‘ als hervorragendes Beispiel, Lehren und Lernen einmal grundsätzlich und curricular umfassend neu zu denken.“

2. Preis

Prof. Dr.-Ing. Jörg Müssig (Hochschule Bremen) und sein Team haben den didaktischen Ansatz des „forschenden Lernens“ mit großem Erfolg auf ihr gesamtes Lehrangebot angewendet. Sie ermöglichen dadurch den Studierenden im Bachelor-Studiengang Bionik der Hochschule Bremen über den gesamten Studienverlauf eine sehr forschungsnahe Ausbildung.

Die Bewertung der Jury: „Es handelt sich um ein Musterbeispiel für forschendes Lernen. Es zeichnet sich insbesondere durch einen studienbegleitenden, ganzheitlichen Umgang mit allen Aspekten eigenständiger wissenschaftlicher Arbeit aus. Die Studierenden werden schrittweise über die Semester mit zunehmendem Anspruch an Forschung herangeführt. Die Motivierung der Studierenden zu aktiver Mitwirkung im Lehr-/Lernprozess ist bemerkenswert. Dies ist ein herausragendes Konzept, weil es das forschende Lernen zum kontinuierlichen Bestandteil des Curriculums des Studiengangs macht. Lernziele, Lehre, Studienaktivitäten und Prüfungen sind gut aufeinander abgestimmt.“
Die Preisträger werden das Preisgeld für die Weiterentwicklung ihrer didaktischen Ansätze und die Verbesserung der Studienbedingungen in ihren Studiengängen einsetzen.